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Women’s March & Co – Verlinkt

W

Angesichts politischer Entwicklungen in den USA und Europa sind motivierende Inhalte mehr als notwendig. So kann feministischer Widerstand aussehen:

Auch die neuen an.schläge widmen sich dem Thema „We Fight Back„. (Unsere Arbeit könnt ihr mit einem super-günstigen Abo unterstützen)

Backlash: Ganze elementare Frauen- bzw. Menschenrechte werden aktuell wieder in Frage gestellt. In Russland wurde gerade Gewalt im sozialen Nahraum zur Bagatelle erklärt – sie wird künftig weniger streng bestraft. Die nächste öffentliche Kundgebung gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen* findet in Österreich am 14. Februar vor dem Parlament statt: One Billion Rising 

My Body, My Rights! Die Initiative „She Decides“ sammelt Geld für Organisationen, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten.

Männlichkeit wird im Kontext von Migration oft als Grund für Probleme gedeutet. Susanne Spindler sieht darin eine Strategie, um von Ungleichheiten abzulenken“ – spannendes Interview auf diestandard.at

#Shepersisted – wie aus einer frauenfeindlichen Aktion gegen Senatorin Elizabeth Warren ein feministischer Slogan wurde.

Es wird gestreikt! Für den 8. März (Internationaler Frauentag) wurde in Österreich sowohl ein Frauenstreik als auch ein Streik der Alleinerziehenden ausgerufen. #WomensStrikeAustria

Keine Überraschung: Vermögen ist in Österreich extrem ungleich verteilt und wird hauptsächlich vererbt. Das zeigt der soeben veröffentlichte Sozialbericht.

Im aktuellen „Missy Magazine“ durfte ich einen Beitrag zum Thema „Rache“ beisteuern. Für die Kampagne „Mein Netz“ der Bundesjugendvertretung durfte ich zum Thema Hass im Netz bloggen

 

Köln oder Hallo, geht’s noch?

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Zu den massenhaften Übergriffen in der Silvesternacht in Köln und den daraus entstandenen Debatten haben schon viele kluge Leute viele kluge Texte geschrieben (habt ihr euch #Ausnahmslos schon angesehen?). Dem ist an sich nichts hinzuzufügen, aber ein Aspekt der österreichischen (innenpolitischen) Debatte macht besonders wütend.

Nicht nur in Österreich, auch in Deutschland haben unzählige Menschen – vorrangig Mitglieder konservativer und rechter Parteien – über Nacht sexuelle Gewalt als Thema entdeckt, das ab sofort ganz oben auf ihrer Agenda steht. Zumindest wenn es sich bequem als Argumentationsgrundlage für rassistische Theorien oder Forderungen nach schnelleren Abschiebungen und „Obergrenzen“ für Flüchtlinge heranziehen lässt. Wie scheinheilig das ist und wie falsch, muss ich denke ich nicht näher ausführen. Trotzdem möchte ich einzelne Beispiele herausgreifen, die mir besonders unverfroren erscheinen. Da wäre etwa Herr Franz. Dank der ÖVP könnte uns der rechtskonservative Politiker, den vor allem sein „Pograpsch-Sager“ bekannt gemacht hat, noch länger erhalten bleiben. Und dieser Herr Franz zeigt sich plötzlich schockiert angesichts der Übergriffe, die da in Köln passiert sind. Die (heimischen!) Frauen müsse man ja schützen.

Wir erinnern uns, noch vor einem halben Jahr war er derjenige, der mit aller Kraft und viel medialer Unterstützung versucht hat, die Reform des Sexualstrafrechts zu verhindern. Österreich hat ein vorbildliches Gewaltschutzgesetz und mittlerweile auch ein sehr gutes Sexualstrafrecht. Was hierzulande bereits umgesetzt wurde, wird in Deutschland nun diskutiert. Dort ist die Rechtslage nämlich nach wie vor so, dass Opfer einer Vergewaltigung nachweisen müssen, dass sie sich ausreichend gewehrt haben – ein „Nein“ reicht nicht aus. Auch Belästigungen wie das Grapschen sind nicht strafbar.

Dass in Österreich die Gesetzeslage vergleichsweise gut abschneidet, ist nicht der Verdienst von Politikern wie Herrn Franz oder ähnlichen Herrschaften – frauenpolitische Organisationen, Beratungseinrichtungen und autonome Feminist*innen kämpfen seit Jahrzehnten dafür, das Thema Gewalt (ganz egal, von wem ausgeübt) begleitet die Frauenbewegungen seit ihrer Entstehung. Trotz harten Gegenwinds und mit der Unterstützung einiger (Frauen-)PolitikerInnen wurde das Thema aus dem Privatraum in die Öffentlichkeit geholt, Frauenhäuser und Beratungseinrichtungen gegründet – und letztendlich auch Gesetze angepasst und verbessert. Die Expertise dafür lieferten und liefern unter anderem kluge Juristinnen, und das oft ehrenamtlich in ihrer Freizeit.

Menschen wie Herr Franz oder FPÖ-PolitikerInnen, die meinen, dass „Frauenhäuser Ehen zerstören“ würden, haben tatsächlich so wenig Schamgefühl, dass sie nach Ereignissen wie jenen in Köln in die Öffentlichkeit treten und verlautbaren, Feministinnen würden das Problem totschweigen. „Wo bleibt der #Aufschrei jetzt?“, wird da unter anderem gefragt. Mal abgesehen davon, dass Feministinnen sich nicht auf Zuruf über ein Thema empören müssen, das sie seit Jahrzehnten mühevoll beackern, fällt es unter die Kategorie Verschwörungstheorie, wenn da behauptet wird, sexuelle Gewalt, die von Migranten ausgeht, würden Feministinnen verleugnen oder gar gutheißen. Vielleicht ist es tatsächlich so, dass in derartigen Fällen vorsichtiger kommuniziert wird, auch ich habe mich ein wenig darüber gewundert, warum im feministischen Umfeld die Vorfälle in Rotherham kaum Thema waren. Antirassismus und Feminismus dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden, schreibt dazu Natascha Strobl. Die Phantasien der feministischen Verleugnung sind aber in jedem Fall Unsinn.

Herr Franz und seine Kollegen hingegen sind ganz vorne dabei, wenn es um das Leugnen von rape culture geht. Was wäre eigentlich passiert, wenn nicht Marcus Franz, sondern der Vertreter einer muslimischen Organisation öffentlich verkündet hätte, dass er seine Frau durchs Pograpschen kennengelernt habe und die Frauen sich nicht so aufregen sollten? Hätte er – vielleicht zusammen mit einem anderen Vertreter einer muslimischen Organisation, der der Meinung ist, dass starke Frauen sich doch eh selbst wehren könnten – auch ein „Im Zentrum“ Spezial bekommen? Ja, das waren schon „Herrenwitze zum Totlachen“, wie Colette M. Schmidt im „Standard“ schrieb, eine richtig zünftige Debatte. Puls 4 handelte das Thema übrigens unter dem Titel „Pograpschen, Hymnenstreit, Rollenbilder – Kommt der Aufstand der Konservativen?“ ab und fragte: „Welche Werte brauchen wir?“ „Harmloses“ Grapschen ist ein österreichischer Wert, hätte man da meinen können.

Warum so viele Frauen sexuelle Gewalt nicht anzeigen, hängt übrigens nicht nur damit zusammen, dass sie sich schämen (oft kommen die Täter aus dem nahen Umfeld), sondern auch damit, dass sie Angst davor haben, dass ihnen nicht geglaubt wird. (Vielleicht hat es nach der Silvesternacht in Köln auch deshalb so viele Anzeigen gegeben, weil die Betroffenen gesehen haben, dass es gesellschaftlich anerkannt wird, dass sie massives Unrecht erfahren haben.) Mediale Debatten, wie sie im Frühjahr vergangenen Jahres  stattgefunden haben, tragen dazu bei, ein Klima zu schaffen, in dem Opfer nicht ernstgenommen werden. In dem es noch immer „Kavaliersdelikte“ gibt und Frauen, die eben nachts nicht alleine auf die Straße gehen sollten. Sexuelle Gewalt ist kein Problem, das wir „importiert“ haben und keines, das wir abschieben können. Was es aber braucht, um das Problem nachhaltig zu bekämpfen, kann zum Beispiel hier sehr gut zusammengefasst nachgelesen werden, eine umfassende Studie zu Gewalt gegen Frauen in 28 EU-Staaten (die medial leider wenig Beachtung fand und nicht zu Diskussionsrunden motivierte) ist hier zu finden.

Link: Frauenhelpline gegen Gewalt

Rotherham

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Im aktuellen „Spiegel“ ist ein ausführlicher Bericht (der mich zu weiteren Recherchen motivierte) aus Rotherham zu lesen, jener Stadt im Norden Englands, in der eine unglaubliche Häufung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder (großteils Mädchen) aufgedeckt wurde. Zwischen 1997 und 2013 wurden mindestens 1.400 Kinder und Jugendliche jahrelang ausgebeutet und gehandelt, vergewaltigt und erpresst. Die Schilderungen der einzelnen Fälle und das Versagen der Behörden treiben einem Tränen der Wut in die Augen.

In den Medien (vor allem den deutschsprachigen) wurde der Fall vor wenigen Wochen häufig auf einen Umstand reduziert: Behörden hätten von den Verbrechen gewusst und sie aus Gründen der political correctness vertuscht. Da es sich bei den Tätern großteils um pakistanische Migranten handelte, wäre die Angst zu groß gewesen, als Rassist_in zu gelten. „Wenn politische Korrektheit Missbrauch ermöglicht„, titelt etwa der Focus online, „Rotherham: Angst vor Rassismusvorwürfen ermöglichte Missbrauch„, schreibt auch der Standard. Wäre organisierte sexualisierte Gewalt für die Täter tatsächlich aus Angst vor Rassismusvorwürfen folgenlos geblieben, so würde diese Perversion von political correctness wohl zu Recht für Fassungslosigkeit in allen Reihen sorgen.

Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich diese Verkürzung jedoch – wenig überraschend – als falsch. Alexis Jay, Universitätsprofessorin und frühere Sozialarbeiterin, hat im Auftrag der Bezirksverwaltung Rotherham einen unabhängigen Bericht erstellt und dafür Ermittlungsakten und Berichte analysiert und unzählige Interviews mit Involvierten geführt (er steht hier zum Download). Der Bericht macht auf 159 Seiten klar, dass nicht political correctness für das Versagen der Behörden verantwortlich ist, es sind vielmehr die sexistischen, frauenverachtenden und klassistischen Strukturen, gesellschaftliche Bedingungen, die mit dem Begriff der rape culture beschrieben werden.

Eine Analyse der vielen Fälle zeigt, dass die Täter gezielt Beziehungen zu 11- bis 14-jährigen Mädchen aufbauten, viele von ihnen hatten bereits Gewalterfahrungen in der Familie und/oder wurden in sozialen Einrichtungen betreut, es waren oftmals Kinder aus Working-Class-Familien. „Die Beamten hörten die Kinder selten an und stellten, statt zu ermitteln, die Glaubwürdigkeit der Opfer infrage. (…) Da war die Haltung von Polizisten bis hinauf in die Führung: Kindesmissbrauch sei ein Problem des Pöbels, das sich nie lösen lasse“, ist im Spiegel zu lesen.

Im Oktober 2013 verfasste der zuständige Staatsanwalt ein Rundschreiben an die ermittelnden Behörden, in denen falsche Mythen im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt erklärt werden. „The victim invited sex by the way they dressed or acted“, „The victim used alcohol or drugs and was therefore sexually available“ und „The victim is in a relationship with the alleged offender and is therefore a willing partner“, ist da zu lesen. Alexis Jay schreibt dazu im Bericht: „All of the above elements have been referred to at some point in historic files we read, usually as reasons given by the Police or the CPS for not pursuing suspected perpetrators.“

Es sind Fälle, in denen die Polizei eine 12-Jährige festnahm, weil sie betrunken war, ihr Vergewaltiger wurde nicht belangt. Hinweise von besorgten Eltern wurden ignoriert, viele Opfer schwiegen aus Scham und Angst. In einigen Fällen wurden Behörden erst bei wiederholten Selbstmordversuchen aktiv. Einzig die Organisation „Risky Business“ wird vielfach positiv hervorgehoben, der Jugendhilfeverein versucht seit den 1990er-Jahren, Kinder und Jugendliche über sexuelle Ausbeutung und mögliche Handlungsstrategien aufzuklären.

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Schutzzonen

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Im US-Bundesstaat Massachusetts wurde diese Woche ein Gesetz durch den Supreme Court aufgehoben, das rund um Abtreibungskliniken Schutzzonen festlegte. Sieben Abtreibungs-GegnerInnen hatten die Klage initiert – und gewonnen. Die Schutzzonen würden dem First Amendment, der Redefreiheit, widersprichen. In den USA hat es bereits mehrmals gewalttätige Ausschreitungen vor bzw. in Abtreibungskliniken gegeben, 1994 erschoss ein radikaler Abtreibungsgegner in Massachusetts zwei Klinik-Mitarbeiterinnen.

Rachel Maddow kritisiert die fatale Entscheidung und wirft einen Blick auf die Geschichte der Gewalt, die in den USA von radikalen AbtreibungsgegnerInnen ausgeht:

Die Hymne, Gabalier und Werbegelder

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Schon 2011 habe ich über die Töchter und die Bundeshymne gebloggt. Ich wollte eigentlich nie mehr über das Thema schreiben (warum ich die Töchter in der Hymne gut finde, könnt ihr im Blogbeitrag nachlesen), mich nie mehr mit den „Haben wir denn keine anderen Sorgen!“-Menschen auseinandersetzen. Aber dann singt ein Schlagerstar bei einem Energy-Drink-Autorennen die Bundeshymne und ganz Österreich hat keine anderen Sorgen interessiert sich dafür. Mit den Aussagen von Andreas Gabalier möchte ich mich gar nicht im Detail auseinandersetzen, er hat gestern im ZIB24-Interview ziemlich viel Blödsinn gesagt (unter anderem, dass sich das Parlament doch nach den Foren-Poster_innen richten solle). Ich hoffe ja fast, dass diese ganze Aktion ein PR-Stunt seines Managements ist und er nicht wirklich hochmotiviert durch Österreich tingelt, um „österreichisches Kulturgut zu erhalten“.

Dass die ZIB24 eine Studio-Diskussion organisiert und Ö3 auf seiner Website über die Töchter in der Hymne abstimmen lässt – mittlerweile hat auch Steiermark.orf.at mit einer noch blöderen Abstimmung nachgelegt – ärgert mich (Der Text ist eigentlich gesetzlich festgelegt, wer sich für den juristischen Aspekt interessiert, sollte am Frauenring dranbleiben). Ich unterstelle dem ORF nämlich, dass hier einfach auf die Klickzahlen geschielt wird, weil das Thema so schön polarisiert. Über 90 Prozent stehen auf der Ö3-Website hinter Gabalier und ich kann mir gut vorstellen, dass der Radiosender das Endergebnis mit „Österreich hat abgestimmt“ oder so ähnlich präsentiert. Dass eine solche Abstimmung repräsentativ sei, glaubt ja auch Herr Gabalier. Natürlich lässt sich so eine Geschichte medial gut ausschlachten, aber zumindest der ORF (wie war das noch mal mit dem öffentlichen Auftrag?) könnte sich solche billigen Strategien sparen. Mich frustriert es auch deshalb, weil ich in der Rolle der Öffentlichkeitsarbeiterin immer wieder mal versuche, Medien für feministische Themen zu interessieren – was verdammt schwierig ist. Im März habe ich mich zuletzt besonders geärgert: Da wird die größte Studie zu Gewalt gegen Frauen in sämtlichen EU-Ländern präsentiert und die Berichterstattung des öffentlichen Rundfunks fällt äußerst dürftig aus. Ich hätte mir z.B. ein „Im Zentrum“ zu dem Thema gewünscht (den „Club 2“ gibt es ja nicht mehr), fundierte Diskussionen mit Expert_innen zu Hintergründen usw. Leider nein.

Bin ich jetzt eigentlich selbst eine von den „Haben wir denn keine anderen Sorgen!“-Menschen? Unterschätze ich die Bedeutung der Diskussion? Was ich auf jeden Fall unglaublich lustig finde: Mir begegnen oft Menschen, die meinen, „die Feministinnen“ würden sich vorrangig um Sprache und „andere Banalitäten“ statt um die wirklichen Probleme kümmern. Besonders eifrig melden sie sich aber dann zu Wort, wenn es um das Binnen-I, den Begriff Heteronormativität oder einen geänderten Hymnen-Text geht. Die Bedeutung von Sprache kann mensch offensichtlich gar nicht überschätzen.

Zum Schluss noch ein Vorschlag für den ORF, falls schon die nächste Diskussionssendung in Planung ist: Interessant wären doch die Fragen (worauf mich gerade eine Kollegin hingewiesen hat), wozu es Nationalhymnen eigentlich braucht und welche Töchter und Söhne denn da gemeint sind.

PS. Zum an die Wand pinnen noch ein Zitat von Brigitte Hornyik, Verfassungsjuristin und stv. Vorsitzende des Frauenrings: „In der Frauenpolitik gibt es sehr viel zu tun, wenn nicht einmal symbolische Signale für den gesellschaftlichen Wert der Frauen in der Gesellschaft unumstritten sind.“

Andere Blogbeiträge zum Thema:

Ingrid Brodnig über den Shitstorm gegen Gabriele Heinisch-Hosek
Barbara Kaufmann ebenfalls über die Ministerin und hasserfüllte Sprache

Lesestoff

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Die EU-Wahl hat Erfreuliches und weniger Erfreuliches gebracht. Die guten Nachrichten: In Österreich haben die Grünen drei Mandate geholt, Monika Vana zieht somit als dritte Abgeordnete ins Europäische Parlament ein. In Schweden hat die feministische Partei „Feministiskt initiativ“, die sich im Wahlkampf gegen Rassismus stark gemacht hat, 5,3 Prozent erreicht, Soraya Post zieht damit ebenfalls ins Parlament ein. Andrea Heinz hat sie auf standard.at porträtiert.

Das Progress hat Julian Bruns, Kathrin Glösel und Natascha Strobl interviewt, die ein Buch über die „Identitären“ veröffentlicht haben. Im Kurier kommentiert Doris Knecht das Verhalten der Polizei bei der Demonstration der rechten Gruppierung. Ein Videobericht des Vice dokumentiert die Kommunikation zwischen Polizei und „Identitären“. Auch Wien-TV berichtet ausführlich über die Ereignisse.

In Graz setzt Frauenstadträtin Martina Schröck (SPÖ) auf Sparkus: Kürzlich wurde der Vertrag mit dem Frauengesundheitszentrum gekündigt, auch ob es wieder eine unabhängige Frauenbeauftragte geben wird, ist noch unklar.

In den USA hat der Student Elliot Rodger bei einem Amoklauf sechs Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Seine Tat kündigte er unter anderem in einem Video an und sprach davon, dass Frauen ihn ablehnen würden. Die meisten Journalist_innen blenden strukturelle Zusammenhänge in der Berichterstattung leider (wie so oft) aus. „Elliot Rodger war der Meinung, dass er ein Recht darauf hätte, dass Frauen ihn begehren und (sexuelle) Kontakte mit ihm eingehen. Mit dieser Meinung ist er nicht allein. Eher im Gegenteil“, schreibt Charlott in ihrer lesenswerten Analyse.

Im Guardian schreibt Jessica Valenti: „Elliot Rodger’s California shooting spree: further proof that misogyny kills“. „The Men’s Rights Movement Taught Elliot Rodger Everything He Needed to Know“ schreibt Anne Theriault auf Huffington Post.

Dass viele Journalist_innen Vergewaltigungsmythen eher reproduzieren als bekämpfen, zeigt dieser Bericht in der  Gratiszeitung „heute“:

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Verlinkt

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In der Schweiz werden die Kosten für Schwangerschaftsabbrüche derzeit von der Krankenkasse übernommen. Die Initiative „Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache“ will das nun ändern. Abgestimmt wird am 9. Februar, Infos gibt es hier, in der Tagesschau kommen die Gegnerinnen der Initiative zu Wort.

In Spanien steht eine Verschärfung der Abtreibungsgesetze bevor. In einer Umfrage haben sich 73 Prozent der Bevölkerung gegen diese Reform ausgesprochen. Eine Petition dagegen könnt ihr hier unterschreiben.

Die Sugarbox-Blogger_innen haben ihre liebsten queer-feministischen Momente 2013 zusammengestellt. Einen ausführlichen Debatten-Rückblick auf das Jahr 2013 in zwei Teilen gibt es bei der Mädchenmannschaft.

Von vorgestern: Procter & Gamble hat im vergangen Jahr die Kampagne „Danke Mama“ gestartet – berühmte Sportler_innen danken ihren Müttern, die „einen Olympioniken großgezogen“ haben. „Hinter jedem Athleten steht eine großartige Mutter“, schreibt der Konzern. Mit dem Kauf von Waschmittel und Zahnpasta kann jetzt also für den Nachwuchssport gespendet werden. In den Online-Werbebannern wird unter anderem darauf hingewiesen, dass auch die Wäsche von Olympia-Größen geschwaschen werden muss. #Facepalm

„Das Jahrhundertjubiläum zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs im Jahr 2014 wird ein Spektakel an Veranstaltungen rund um die Welt. Nur Österreichs Bundesregierung hinkt nach“, ist im Profil zu lesen.

Der Verein „Autonome Österreichische Frauenhäuser“ hat eine Kampagne gestartet, um auf die Ratifizierung der Istanbulkonvention gegen Gewalt an Frauen hinzuweisen: Ichunterstütze.org.

Feministische Ökonomie ist seit einiger Zeit mein Schwerpunkt-Thema und sollte ja wie ich finde Teil jeder feministisch-politischen Überlegung sein. Deshalb haben wir diesmal den feministischen Lesekreis beim Verein Genderraum der feministischen Ökonomie gewidmet. Am 21. Jänner um 19 Uhr findet in der Buchhandlung ChickLit im 1. Bezirk in Wien die Abschlussdiskussion statt, über Handlungsmöglichkeiten in der Praxis diskutieren die feministischen Ökonominnen Käthe Knittler und Isabella Scheibmayr und die parlamentarische Mitarbeiterin Heike Fleischmann, Katharina Serles übernimmt die Moderation. Anschließend warten Wein und Brötchen und hoffentlich viele anregende Gespräche auf euch! Ich würde mich sehr über viele Besucherinnen und Besucher freuen.

Das nächste Netzfeministische Bier Wien findet am 15. Jänner um 19.30 Uhr statt.

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